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Bustouristik benötigt spezielles Hilfsprogramm des Landes Rheinland-Pfalz

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Die Reisebusunternehmen sind in besonderer Weise von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. „Neben staatlich verordneten Beschränkungen, die zur erfolgreichen Eindämmung des Ausbruchs der Pandemie nötig sind, führen auch der freiwillige Verzicht vieler Reisegäste auf Urlaubsreisen bzw. Stornierungen von bereits gebuchten Reisen vielerorts zu erheblichen Umsatzeinbußen“, so der Geschäftsführer von MOLO e.V. Guido Borning. „Für viele Unternehmen der Reisebusbranche stellt sich schlicht und ergreifend die Frage des wirtschaftlichen Überlebens“, ergänzt ihn sein Geschäftsführerkollege Heiko Nagel.

Der Dachverband der rheinland-pfälzischen Omnibusunternehmen macht daher darauf aufmerksam, dass einige Landesregierungen bereits mit Stabilisierungshilfen speziell für die Reisbusbranche auf die existentielle Notlage in diesem Wirtschaftszweig reagieren. In Baden-Württemberg wird die sogenannte „Stabilisierungshilfe Bustouristik 2020“ im Förderzeitraum 9/2020 bis 12/2020 als Festbetrag pro förderfähiges Fahrzeug gezahlt, abgestuft nach drei Fahrzeugklassen in Höhe von 5.000 / 8.500 / 18.750 Euro (EU-Omnibusklassen M2, M3 < 9t zGG und M3 >= 9t zGG), sowie mit einem Öko-Zuschlag oder Abschlag im Hinblick auf die Schadstoffklasse des Busses versehen. Ferner wird ein Abschlag von 50% vorgenommen, wenn das Fahrzeug im Vorjahr überwiegend im nichttouristischen Bereich eingesetzt worden ist.

Auch in Niedersachen wird ein Hilfsprogramm auf den Weg gebracht, das die Überbrückungshilfe II des Bundes mit Landesmitteln aus dem Corona-Konjunkturprogramm des Wirtschaftsministeriums aufstockt. Vorgesehen sind dafür insgesamt 14 Millionen Euro.

Die beiden MOLO-Geschäftsführer Borning und Nagel plädieren dafür, dass ein ähnliches Programm auch in Rheinland-Pfalz dringend notwendig wäre, damit die vielen auch im Reisebusverkehr tätigen Unternehmen den Schock der zweiten Corona-Welle überstehen.

„Die Lage bei unseren überwiegend klein- und mittelständisch strukturierten Familienunternehmen ist dramatisch. Wir befürchten, dass falls keine zusätzlich branchenbezogene staatliche Hilfe kommt, es viele Busunternehmen in einem Jahr nicht mehr geben wird“, betont Heiko Nagel. Guido Borning unterstreicht: „Dies hat auch fatale Auswirkungen auf den Öffentlichen Personennahverkehr im Land, engagieren sich diese Unternehmen ebenfalls oftmals im Bereich der Schülerbeförderungen oder als Auftragsunternehmen im Linienverkehr.“

 

MOLO – Mobilität & Logistik Rheinland-Pfalz e.V. ist der Dachverband der rheinland-pfälzischen Verkehrs-, Transport- und Logistikbranche. Der Dachverband bündelt die Interessen der beiden Mitgliederverbände VDV Rheinland e.V. und VVRP Rheinhessen-Pfalz e.V., die wiederum ca. 1400 Unternehmen aus den Bereichen Güterkraftverkehr, Möbeltransport, Kraftomnibusverkehr und Taxi-Mietwagenverkehr vertreten.

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